#14 - Geht nach Hause und übt! - Teil zwei
Vom Aufwärmen vor dem Spielen
Die Leute fragen oft, wie man merkt, wann sich das Kopfstück erwärmt hat. Es ist ganz einfach: Das Kopfstück fühlt sich warm an. ;-) Machen wir jetzt den Rest der Flöte bereit.
Wenn ich übe, spiele ich zunächst einige schöne lange G-Töne in der ersten Oktave. Zuerst spiele ich einige Sekunden lang mit mittlerer Lautstärke und hebe diese dann während einigen Sekunden allmählich an. Ich mache das einige Male mit den Tönen vom tiefen G bis zum tiefen D. Dies wiederhole ich danach in der zweiten Oktave. Die Tonqualität ist für mich die wichtigste Komponente bei der Beurteilung eines Musikers. Ich würde lieber jemandem zuhören der nur zehn Tunes kennt, aber einen großartigen Ton hat, als jemandem, der viele Stücke kennt, aber wie # $% @ klingt.
Wenn ich mich aufwärme, konzentriere ich mich zuerst darauf, einen vollen, klaren und starken Klang zu erzielen. Das Aufwärmen der Finger folgt später. Beeilt euch nicht, Musik zu spielen, ihr habt den Rest der Nacht dafür. Es ist wichtiger zuerst das Instrument und erst danach die Hände aufzuwärmen. Wenn mein Sound gut ist, weiß ich, dass meine Hände folgen werden. Es ist ein bisschen wie das alte Malcolm X-Sprichwort: "Befreie deinen Verstand. Dein Arsch wird folgen." Nachdem ich den erwarteten Sound aus meiner Flöte gehört habe weiß ich, dass das Kopfstück aufgewärmt ist und die Klappenpolster alle dicht sind. Dann bin ich bereit für Shamrock und Roll!
Um ein Gefühl des „Fliessens“ in meinen Händen zu bekommen spiele ich nun verschiedene Übungssequenzen. Normalerweise beginne ich mit Triolen in der ersten Oktave, gefolgt von solchen in der zweiten Oktave. Einfach nur rumnudeln. Zu diesem Zeitpunkt beginne ich das Timing zwischen meiner Atmung und meinen Händen zu spüren. Behaltet die Kontrolle darüber was ihr tut, wenn ihr zu spielen beginnt. Damit meine ich, JEDES Mal, wenn ihr spielt, nicht nur in der Zeit da ihr Anfänger seid. Etwa eine Minute später, gefolgt von diversen kleinen Licks aus verschiedenen Stücken, seid ihr bereit, „Da-UUHHH-Da-THAAANG“ einzusetzen !!! (Siehe dort...)
Wenn das Aufwärmen (betrachtet es als Vorspiel) gefühlvoll und aufmerksam durchgeführt wird, bildet es die Grundlage für lange Abende leidenschaftlicher Tonalität ...