#13 - Geht nach Hause und übt!

Übungstechniken für die Irische Holzflöte

Zunächst möchte ich alle neuen Mitglieder begrüßen, die wir auf der Skip's Tipps-Liste haben. Momentan haben wir fast 450 Leute aus zehn verschiedenen Ländern, die anscheinend nichts Besseres zu tun haben, als meinen Unsinn zu lesen. Herzlich willkommen!

Wir haben viele der verschiedenen Aspekte des Flötenspiels besprochen. Einer meiner eifrigsten E-Mail-Sender wies mich jedoch darauf hin, dass noch nie darüber gesprochen wurde, wie eine Übungsstunde auszusehen hat. Ich habe gerade meine erste Saison als Flötenlehrer für den Bostoner Master of Arts Comhaltas Ceoltóirí Éireann beendet. Dabei haben wir genau dieses Thema angesprochen - ein ziemlich umfassendes Thema, daher werden wir es in zwei Tipps behandeln. Zuerst jedoch wärmen wir Flöte und Spieler auf. Los geht's!

Es ist immer gut an einem Ort zu üben, an dem eure Flöte einen guten Klang hat. Dies kann ein Raum im eigenen Haus sein, eine Treppe, die von einer Etage zur nächsten führt, oder der Raum, der normalerweise am besten klingt - das Badezimmer. Warum sage ich das? Gefällt euch der Klang eurer Flöte ermutigt euch dies und ihr seid offener für Verbesserungen.

Okay. Jetzt haben wir den perfekten Ort zum Üben gefunden. Was machen wir als Nächstes? Einige Leute haben Flöten mit Klappen, andere nicht, aber ALLE haben Kopfstücke. Einer der wichtigsten Faktoren für einen guten Klang eurer Flöte ist das Aufwärmen des Kopfstücks. Nehmt zuerst euer Kopfstück deckt das untere Ende leicht ab. Atmet tief ein und blast langsam direkt in das Kopfstück. Öffnet dann das Ende des Kopfstücks gerade so weit, dass die Luft langsam entweichen kann. Es ist sehr wichtig, dass ihr stark in das Kopfstück blast, so dass die Luft nicht zu schnell entweicht.

Tut dies bewusst. Damit meine ich, dass ihr diese Aufwärmphase nicht zu schnell abschliesst. Die Art und Weise der Atmung beim Flötenspiel unterscheidet sich grundlegend von der Art eurer normalen Atmung. Nutzt diese Zeit, um mit eurer Atmung in den "Flöten-Modus“ zu wechseln.

Verschiedene Kopfstücke benötigen unterschiedliche Aufwärmzeiten. Bei ausgekleideten Kopfstücken dauert es länger als bei nicht ausgekleideten Kopfstücken. Ein Kopfstück, welches nicht ausgekleidet ist, sollte sich mit dieser Methode innerhalb von zwei oder drei Minuten aufwärmen lassen. Bei einem ausgekleideten Kopfstück kann dies einige Minuten länger dauern. Wenn ihr während der Wintermonate bei kälteren Aussentemperaturen in die Session kommt ist es absolut notwendig, das Kopfstück auf diese Art aufzuwärmen.

Nun, da das Kopfstück aufgewärmt ist, baut die Flöte zusammen und beginnt damit einige lange Töne zu spielen. Ich schlage vor, mit der ersten Oktave bei G zu beginnen und sich bis zum tiefen D durchzuarbeiten. Leute mit Klappenflöten benötigen einige Minuten mehr, um den Flötenkörper selbst aufzuwärmen. Nicht so sehr das Holz, sondern die Pads. Wenn diese etwas undicht sind, profitieren sie vom Kondenswasser, das eine Dichtung zwischen dem Polster und dem Tonlochsitz bildet. Es soll Leute geben die manchmal Wasser oder verschiedene hochprozentige Getränke auf die Flöte giessen und behaupten, dass diese danach besser klingt. TUT DAS NICHT! Wärmt euch und euer Instrument in den ersten fünf bis zehn Minuten richtig auf. Gebt das Wasser eurem bevorzugten Mitspieler und trinkt das Hochprozentige selbst ;-).

Verbringen wir nun ein paar Minuten damit in unsere Kopfstücke zu blasen, als nächstes folgt das Aufwärmen des Flötenkörpers...